„Genauere Untersuchung“ der Kaltluftschneise im Univiertel: Nein zu Greenwashing, ja zum Erhalt des Grüngürtels

von „Retten wir den Grüngürtel!“

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Das Vorhaben von Planungsstadtrat Prammer, mittels einer extern beauftragten Klimasimulation die Zerstörung von 10 ha Grünland im Urfahraner Grüngürtel zu rechtfertigen, ist entweder der eiskalte Versuch, Greenwashing für eine katastrophale Fehlentscheidung zu betreiben oder Prammer hat tatsächlich nicht verstanden, dass Grünlandvernichtung, Klimaerhitzung, Zerstörung der Artenvielfalt und der Lebensräume eine lebenswerte Zukunft der Stadt Linz zunichte machen.

Linz hat einen eigenen Stadtklimatologen, eine detaillierte Stadtklimaanalyse, der Linzer Gemeinderat bekannte sich am 29.06.2023 einstimmig zum Anpassungskonzept „Zukunft Linz“ und beschloss es als grundlegende Leitlinie für die notwendige Klimawandelanpassung der Stadt Linz.

Zudem hat der Linzer Gemeinderat mit dem Örtlichen Entwicklungskonzept  betreffend Grüngürtel in dem von der geplanten Umwidmung betroffenen Bereich folgende Feststellungen einstimmig beschlossen:

– Sicherung unverbauter Freiflächen, die der Durchgrünung und Durchlüftung des Stadtgebietes und zur Versorgung der Bevölkerung mit Naherholungsflächen dienen.

– Erhaltung unverbauter, zusammenhängender Grünflächen in Stadtrandbereichen, um stadtteilbezogene Naherholungsgebiete zu ermöglichen.“

– Der ausreichende Durchgrünungsgrad soll erhalten und verbessert werden, daher sind zusätzliche Bebauungen und eine Verringerung des Grünflächenanteils zu Gunsten anderer Nutzungen nicht anzustreben.

– Das Eindringen von Luftströmen in das umgebende bebaute Gebiet sollte nicht durch Zu- oder Neubauten behindert werden.

– Neuaufforstungen im Nahbereich der A7 ab der Anschlussstelle Linz-Dornach stadtauswärts aus Immissionsschutzgründen

Wie unentbehrlich die kühlende Funktion des Grüngürtels ist, beweist in der Praxis der letzte Sommer: Während in grünen Stadtteilen wie in Dornach-Auhof oder in Ebelsberg fünf Tropennächte gemessen wurden, waren es im dichtverbauten Innenstadtbereich bei der Herz-Jesu-Kirche 19 Nächte, bei denen die Temperatur nicht unter 20 Grad gesunken ist.“

Somit durch vielfache fundierte Expertise klargestellt, dass der Grüngürtel nicht angetastet werden darf.

Nun mittels extern bezahlter Expertise Greenwashing zu betreiben, um mit der I:TU als Eisbrecher zahlreiche Betriebe im absoluten Schutzraum Grüngürtel anzusiedeln ist eine Chuzpe sondergleichen. Ziel einer verantwortungsvollen Politik muss sein, keine weitere Bodenversiegelung zu veranlassen.

Prammer will mit dieser Vorgangsweise offenbar den von ihm beschrittenen Weg der Umweltzerstörung rücksichtslos weitergehen.

Alternative Standorte im Sinne einer innovativen, zukunftsfähigen Stadtplanung auf bereits versiegelten Flächen, wie z.B. das Areal der PostCity, wurden nicht einmal geprüft, obwohl es in Linz viel Leerstand in großen Größen gibt, fordert die Bürgerinitiative „Retten wir den Grüngürtel“  einen sofortigen Stopp der Umwidmungspläne, die noch dazu den von Bürgermeister Luger angestrebten Titel „Klimahauptstadt Linz“ völlig konterkarieren.