Politik versus BürgerInnen – wer rettet den Grüngürtel? Wir!

von „Retten wir den Grüngürtel!“

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BürgerInnen versus Politik – wer rettet den Grüngürtel?

Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung, Bundes-immobiliengesellschaft, IT:U, Land Oberösterreich und die Stadt Linz haben am 2. Mai den Sieger des Architekturwettbewerbs für den neuen Campus der IT:U im Linzer Grüngürtel im Norden von Linz Auhof vorgestellt.

Obwohl das betreffende Areal seit 2013 im derzeit gültigen Entwicklungskonzept des Landes Oberösterreich und der Stadt Linz geschützt und kein Bauland ist, sollen 100.000 m2 Grünland in Bauland umgewidmet werden.

Wir haben die Bürger:Innen-Initiative „Retten wir den Grüngürtel“ ins Leben gerufen, um die Umwidmung dieses lebenswichtigen Grünraums in Bauland und die Zerstörung der damit verbundenen klimarelevanten Frisch- und Kaltluftschneise zu verhindern.

Der geplante Neubau von öffentlichen Gebäuden (IT:U) und Betrieben ist an diesem Standort aus ökologischen und demokratiepolitischen Gründen aus unserer Sicht nicht tragbar.

„Die Bürger:Innen-Initiative fordert einen sofortigen Stopp ALLER Maßnahmen im Zusammenhang mit dem Neubau der IT:U im Grüngürtel Linz Auhof sowie
eine intensive, unabhängiges Suche und Überprüfung von alternativen Standorten, nicht nur auf dem Areal der sogenannten PostCity.“

Am 23. Mai ab 13.30h treffen wir uns und bilden eine Menschenkette ums alte Rathaus. Da findet eine Sitzung des Gemeinderats statt. Wer will, kommt grün ausgestattet, mit Protestschildern, Pflanzen und bringt Freunde, Kinder, Nachbarn mit, gerne auch etwas zu Essen, Trinken, Musizieren, Spielen…

Nachdem die Politik den Schutz des Grüngürtels aufgegeben hat schützen wir BürgerInnen diesen jetzt selbst.

Dr. Dr.h.c. Alexander Jäger, FH Prof.im Ruhestand für Bio-und Umwelttechnik,

kritisiert den Versuch der Bundesimmobiliengesellschaft das Projekt als umweltfreundlich und nachhaltig darzustellen. Zu keinem der brisanten Bereiche wurden bei der Presskonferenz am 2. Mai wissenschaftlich fundierten Studien/Gutachten vorgestellt, z.B zu:

· Luftverteilung inkl. Abkühlung durch die Frisch- und Kaltluftschneise
· Artenvielfalt / Biodiversität
· Verkehrsaufkommen
· Lärmbelastung
· Lichtverschmutzung
· Einfluß der Versiegelung auf die schon jetzt kritische Überschwemmungs-Situation bei Starkregen besonders im Gebiet Aubrunnerweg
· Klimabilanz z.B. dem Tool „ClimCalc“ – Treibhausgas-Bilanzierung und -Reduktion an österreichischen Universitäten und Hochschulen

„All diese Untersuchungen haben unverzüglich zu erfolgen, jetzt bevor irgendetwas weiteres geschieht“.

Friedrich Schwarz, ehemals Leiter der Abteilung „Botanischer Garten und Naturkundliche Station Linz“ legt die Historie des Grüngürtels um Linz und der Gefährdung / Zerstörung durch Bauprojekt dar.

„Die Stadt Linz hat sich in zahlreichen Beschlüssen verpflichtet, die Stadtplanung nach ökologischen Kriterien auszurichten, dieser Beschluss wird mit Füßen getreten“. Erwähnt seien der Beschluss zu nachhaltige Entwicklung und zur Klimawandelanpassung, das. Das örtliche Entwicklungskonzept welches vorsieht den vorhandenen Grünraum zu erhalten und, und und!“

Linz ist auch Mitglied beim Klima-und Bodenbündnis. Linz strebt an Klimahauptstadt zu werden. Mit den vorliegenden Plänen einer Umwidmung des Grüngürtels werden alle genannten Beschlüssen und verbindlichen Vorgaben konterkariert.

„Wenn die Stadt Linz sich selbst ernst nehmen will, muss sie von den Plänen eines Neubaus der IT.U und der Nutzung für Betriebsansiedelungen Abstand nehmen“.

Daria Danner, direkte Anrainerin des Grüngürtels. Die 16-jährige Schülerin macht auf die verheerenden Folgen der geplanten Flächenumwidmung für Umwelt und Natur und damit für uns Menschen aufmerksam. Denn mit jedem Quadratmeter, der zubetoniert wird, sterben Arten, steigt die Hochwassergefahr und es wird heißer.

„Mit der Digitaluni, so wie sie jetzt geplant ist, wird die Zukunft von jungen Menschen verbaut, um die Interessen der Wirtschaft durchzusetzen! Das, während die junge Generation Tag für Tag hoffnungsloser in die Zukunft blicken muss!“

Fragen von Bürger:innen an die Politik:

A. Wie ist es möglich, dass der Architekturwettbewerb für das Areal bereits ausgeschrieben wurde, noch bevor die Umwidmung von den demokratischen Entscheidungsgremien beschlossen wurde?
B. Warum gab es keine breite Bürgerbeteiligung, obwohl dies vor Monaten in Presseaussendungen der Stadt angekündigt wurde?

C. Wie ist es möglich, dass ein Planungsstadtrat den Standort nicht geprüft hat bzw keine alternativen Standorte eingebracht hat und sich auf die Entscheidung der BIG beruft?

D. Wie kann die BIG, mit ihrer
deklarierten Verpflichtung zur Nachhaltigkeit einen Standort im Grünen in Erwägung ziehen, wenn Alternativen vorhanden sind?

E. Wie kann die IT:U als wissenschaftliche Institution, entgegen allen wissenschaftlichen Erkenntnissen, im Grünland und mitten in einer Kaltluftschneise errichtet werden, obwohl es ässerst dringend Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Klimawandelanpassung braucht?

F. Wie ist es möglich, dass die Stadt Linz, die sich als Klimahauptstadt beworben hat, ihren eigenen, als schutzwürdig beschlossenen, „Grünen Gürtel“ aufbricht?

G. Wie kann der Linzer Bürgermeister noch im Oktober 2023 in der Kronenzeitung behaupten der Grüngürtel sein Sakrosankt?“

Rückfragen:
Alexander Jäger
Presssprecher Bürger:Initiative Retter wir den Grüngürtel
web: www.gruenguertel-retten.at
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